Auswirkungen von Asset-as-a-Service (AaaS) auf die Total Cost of Ownership (TCO) von Industrieunternehmen

July 22, 2024
AaaS wird oft als „zu teuer“ eingestuft, da nur Finanzierungskosten verglichen werden. Erst eine umfassende TCO-Betrachtung zeigt die vielfältigen Vorteile.

Die Kosten für Asset-as-a-Service (AaaS) Lösungen werden in der Praxis häufig den reinen Finanzierungskosten in Industrieunternehmen gegenübergestellt. Das führt in der Regel dazu, dass AaaS als „zu teuer“ eingestuft wird.

Dieser eingeschränkte Kostenvergleich greift jedoch vielfach zu kurz, denn er vernachlässigt wesentliche direkte und indirekte Kosten, die nur bei einer gesamtheitlichen Betrachtung der Total Cost of Ownership (TCO) eines Assets über die Laufzeit sichtbar werden.

Folgende wesentliche Aspekte sind für die Wirkung von AaaS auf die TCO relevant:

1. Reduzierte Anfangsinvestitionen

Anstatt hohe Vorabinvestitionen für den Kauf von Anlagen zu tätigen, zahlen Unternehmen bei AaaS in der Regel nur für die Nutzung der Assets. Dies reduziert die Kapitalbindung und verbessert den Cashflow. Durch intelligente Vertragsgestaltungen können auch Off-Balance-Lösungen im Umfeld des IFRS 16 realisiert werden.


2. Wartung und Instandhaltung

AaaS-Anbieter übernehmen in der Regel die Wartung und Instandhaltung der Anlagen. Diese Kosten sind im AaaS-Preis enthalten, üblicherweise einschließlich einer Ersatzteil-Tangente. Dadurch entfallen weitgehend die betrieblichen Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen (z.T. können sogar ganze Instandhaltungseinheiten eingespart werden) sowie das Risiko von ungeplanten Ausfallzeiten, was wiederum zu einer stabileren Planung der Betriebskosten führt.


3. Skalierbarkeit und Flexibilität

Mit AaaS können Unternehmen schnell auf sich ändernde Produktionsanforderungen reagieren, indem sie die Nutzung von Assets dem jeweiligen Bedarf und den jeweiligen konjunkturellen Gegebenheiten anpassen. Dies verringert die Kosten für Überkapazitäten oder Kapazitätsschwankungen und ermöglicht eine bessere und effizientere Ressourcen-allokation.


4. Technologische Aktualität

AaaS-Anbieter aktualisieren in der Regel ihre Anlagen regelmäßig, um die neuesten technologischen Standards zu gewährleisten und eine für sie wichtige Zweitverwertung von Assets zu gewährleisten („das scheckheftgepflegte Asset“). Dies bedeutet, dass Unternehmen immer Zugang zu den neuesten Technologien haben, ohne zusätzliche Investitionen tätigen zu müssen, was langfristig zu Kosteneinsparungen und Effizienzgewinnen führt.

5. Risikoübertragung

Das Risiko, dass eine Anlage veraltet oder defekt wird, liegt bei AaaS-Modellen in der Regel beim Anbieter. Üblicherweise ist auch der Hersteller der Anlage in ein solches Modell eingebunden. Dies minimiert das finanzielle Risiko für das Unternehmen und kann somit die langfristigen Kosten reduzieren.


6. Bessere Planbarkeit der Kosten

Durch die Umwandlung von Investitionsausgaben (CapEx) in Betriebsausgaben (OpEx) wird die Kostenstruktur vorhersehbarer und besser planbar. Regelmäßige, vorhersehbare Zahlungen ersetzen unvorhersehbare große Ausgaben. Der vorhandene Finanzierungsrahmen in den Unternehmen kann flexibler genutzt werden und besser „atmen“.


7. Effizienz und Produktivität

AaaS-Anbieter sind darauf spezialisiert, die Effizienz ihrer Anlagen zu maximieren, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Dies kann zu einer höheren Produktivität (OEE) und damit zu geringeren Produktionskosten pro produzierte Einheit führen.


8. Reduzierung Leerkosten in Verwaltung und Administration

AaaS-Anbieter bieten in der Regel sog. „Full Service“ Varianten an. Die Attraktivität eines solchen Modells liegt bei einer seriösen TCO-Betrachtung auch darin, mittel- und langfristig signifikante Verwaltungskosten zu reduzieren, die mit der Eigenbeschaffung (Einkauf, Logistik) und Eigennutzung (Buchhaltung, Administration, Controlling) einhergehen.

Über cap-on

cap-on, ein 2021 gegründetes FinTech-Unternehmen, fokussiert sich auf industrielle Asset-as-a-Service-Lösungen und innovative IoT-Lösungen. Unsere End-to-End-Lösung kombiniert IoT, Cloud und KI, um nahtlose Datenerfassung und tiefgreifende Analysen zu bieten. Durch unsere Plug-and-Play IoT-Gateways dauert die Digitalisierung eines Pilotassets erfahrungsgemäß unter zwei Stunden, während das Onboarding neuer Maschinen in wenigen Minuten erfolgt. Bei cap-on verwandeln wir Ihre Daten in Erfolg und helfen Ihnen, Ihre Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern.

Autor: Rainer Dieck (CFO cap-on)

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